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Gedanken zu den vergangenen 10 Jahren (17.04.2019 22:10:00)

Nun ist es wirklich schon 10 Jahre her, dass ich meinen ersten Trainer-Schein, den Trainer C, gemacht habe. Es entstand alles eigentlich aus einr "Laune" heraus. Ich wurde von jemandem angesprochen, ob ich Unterricht erteilen würde. Lust hatte ich definitiv! Es schlossen sich dann noch mehr Reiter an, die nachfragten. So kam ich zu dem Entschluss, dass es sinnvoll sei, einen Trainerschein zu machen. Dies tat ich. Auf dem Johannenhof bei Johannes Beck-Broichsitter fand ich mich dann ein, nachdem ich ihn vorher schon telefonisch mit Fragen gelöchert hatte (wir lachen heute noch drüber, er dürfte gedacht haben "herrje, was kommt denn da auf mich zu..."). Ziemlich pünktlich zum Beginn des Trainerscheins holte sich mein Pferd Massai einen gelben Schein. Große Not. Eine liebe Freundin von mir (Danke Doro, du fehlst uns noch immer so sehr, wir werden dich nie vergessen!), dessen Stute ich damals ab und an einfach mal ritt, bot mir an, dass ich "Anna" mitnehmen könne. Also ab ins kalte Wasser, Anna war Headshakerin, springen fand sie zwar super, aber ich war die einzige, die jemals ein paar einzelne Sprünge mit ihr gemacht hatte. Parcour war ihr bis dahin noch nicht wirklich geläufig. Aber Anna gab alles. Im Vorbereitungslehrgang habe wir alles Notwendige sicher erarbeiten können. Für meinen Geschmack ging der Lehrgang sehr lange, ich habe doch immer so furchtbar Heimweh!!!! cryingAber auch das hat Johannes gut in den Griff bekommen (auch darüber lachen wir heute noch...). Am 17.04.2009 bestand ich also die Prüfung. Da stand ich nun, als fertiger Trainer. Janina und ich lernten uns damals beim Trainerschein kennen, und sind bis heute befreundet. Es sind also nicht nur wunderschöne Erinnerungen, sondern auch Freunde geblieben! Erst vor Kurzem trafen wir uns zum Ausreiten und witzelten über die Zeit, denn unsere erste Begegnung war eher so... semi... Erst fanden wir uns doof, und 2 Tage später waren wir nicht mehr voneinander wegzukriegen. Ziemlich genau ein Jahr später machten wir auch den Trainer B-Schein zusammen. Zu dem hatte sich dann Anna übrigens einen gelben Schein geholt... Den Trainer B machte ich, mal wieder kaltes Wasser und so, mit dem Pferd einer Reitschülerin. Diese Reitschülerin hatte ich ziemlich frisch im Unterricht, das war also wirklich großartig. Amelie, ich bin dir bis in alle Ewigkeit dankbar, dass du mir so spontan Conrad zur Verfügung gestellt hast!!!! Johannes trug es mit Fassung, der kannte das ja schon, dass ich immer mit anderen Pferden kam, als den Angekündigten... Sein Kommentar: "Reiten kannst du ja, dann passt das, brauche ich nicht vorher nochmal sehen". Danke Johannes, du bist einfach toll - damals, wie heute! Eigentlich war damals ja der Plan, nebenbei ein bisschen Unterricht zu geben. 3 Monate später fand ich mich im eigenen Reitstall als Vollzeit-Trainerin wieder. als ich den Trainer-Schein in der Hand hielt wusste ich irgendwie schon: ALLES RICHTIG GEMACHT! Dass es sich alles so entwickelt, ahnte ich natürlich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Ohne große Pläne wollte ich Trainerin werden , und heute kann ich durch diese Entscheidung das Leben leben, welches für mich perfekt ist. Wusste ich doch! ALLES RICHTIG GEMACHT!

 

Interessant ist ja auch, was man in 10 Jahren Trainerdasein alles so erlebt. Reitschüler, die mich tatsächlich schon seit 10 Jahren begleiten! Ich kann noch immer voller Stolz sagen, dass es ein so dankbarer Job ist. Ich habe in 10 Jahren nicht ein einziges Mal meine Leidenschaft für die Arbeit mit Reiter und Pferd verloren. Im Gegenteil, es fühlt sich an, als wäre sie weiter und weiter gewachsen. Damals, die ersten Reitstunden als frischgebackener Trainerin: man fühlte sich wie ein neugeborenes Fohlen, war noch auf etwas wackeligen Beinen unterwegs, wollte alles richtig machen, hatte Angst, jemandem mal nicht weiterhelfen zu können. Heute steht man völlig selbstsicher dort und weiß, dass man immer jedem etwas beibringen kann, hat immer Plan A, B, C.....Z in der Tasche. In 10 Jahren wächst man an all den Erfahrungen, und trotzdem lernt man nie aus. Egal wie doof ein Tag mal ist, wenn ich vom Unterricht nach Hause komme, ist die Welt in Ordnung und ich bin glücklich und zufrieden. Diese ständigen Erfolgserlebnisse, das Lob, das man so oft bekommt, die Anerkennung - das macht etwas mit einem. Es macht einfach unwahrscheinlich glücklich. Osteopathen, die sagen: "Mensch, die Pferde, die bei dir im Unterricht laufen, die sind muskulär top!" Reitschüler, die sagen: "ich hätte nie gedacht, dass es mal so gut wird und wir das mal können!" Oder sogar Reitschüler die sagen: "Rebecca, ich habe gerade das Gefühl, Reiten wurde neu erfunden." Menschen, die einen kontaktieren und sagen: "Ich habe letztens mitbekommen, wie du XY unterrichtet hast. Das hat mir so gut gefallen, hättest du für mich und mein Pferd auch Zeit?" Ich sage es euch, als Reitlehrerin ist man einfach ganz schön glücklich. Ich bin auf jeden einzelnen meiner Reitschüler unendlich stolz, und ich freue mich, dass ich so viele langjährige Reitschüler habe, und wie viele Wooooooow-Effekte so in 10 Jahren zusammengekommen sind. Ich freue mich auf noch ganz, ganz viele weitere Jahrzehnte, und all die schönen Dinge, die da passieren.


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